JÜRGEN SCHADEBERG
(18.03.1931 –
29.08.2020)
Jürgen Schadeberg gilt oft als Vater der südafrikanischen Fotografie. Herr Schadeberg wurde in Berlin geboren, wuchs unter dem Nazi Regime auf und wanderte als Teenager nach Südafrika aus. Er kam zu einem entscheidenden Zeitpunkt in der Geschichte des Landes nach Südafrika – dem Aufblühen der schwarzen Kultur zur gleichen Zeit, als die Apartheid eingeführt wurde. Er arbeitete für das Drum Magazine, die damals einzige Publikation für schwarze Südafrikaner. Er machte damals einige der ikonischsten Fotos Südafrikas. Aufgrund der wachsenden Unruhen in Südafrika zog Herr Schadeberg in den 1960er Jahren nach Großbritannien. Anstatt seinen Fokus auf die Londoner Swinging-60er-Jahre-Szene zu richten, konzentrierten sich die meisten Arbeiten von Herrn Schadeberg in dieser Zeit auf die menschliche Verfassung und die dramatischen Folgen von Krisen und sozialen Veränderungen für die oft gefährdeten und entrechteten Menschen im Norden Englands. Als das Apartheidregime in den 1980er Jahren zu kollabieren begann, kehrte er nach Südafrika zurück und kehrte zum Versprechen der Demokratie zurück, aber auch in ein Land, das tief von Ungleichheit, Armut und HIV/AIDS gezeichnet war. Im Laufe seiner langen Karriere bewies der Künstler ein ausgeprägtes Gespür für Beleuchtung, Komposition, die Fähigkeit, das richtige Motiv zur richtigen Zeit zu finden, sowie sein Engagement für soziale Gerechtigkeit. Werke von Herrn Schadeberg sind Teil der ständigen Sammlungen zahlreicher Museen, darunter der Tate, der National Portrait Gallery und des Victoria and Albert in London.