Der österreichische Fotograf Josef Fischnaller erschafft mit seiner Serie „Apocalypse“ eine faszinierende Fusion aus Vergangenheit und Gegenwart. Inspiriert von den großen Epochen der Kunstgeschichte verwandelt Fischnaller klassische Bildwelten in aufwendig inszenierte, zeitgenössische Fotografien, die voller versteckter Ironie und subtiler Brüche stecken. In seinen Werken begegnen sich scheinbar widersprüchliche Elemente: Elegante Anspielungen auf Renaissance und Barock verschmelzen mit popkulturellen Miniaturen, futuristischen Figuren oder ikonischen Accessoires aus Film und Musik.
Fischnaller inszeniert detailverliebte Szenerien, die auf den ersten Blick an große Meister erinnern, bei genauerem Hinsehen jedoch mit einem augenzwinkernden Humor die Motive ins Heute holen. Eine Madonna empfängt digitale Botschaften, barocke Jäger werden mit modernen Requisiten konfrontiert und bekannte Motive der Kunstgeschichte verwandeln sich in Bildzitate voller Witz und Überraschungen. Dabei versteht es Fischnaller meisterhaft, den Betrachter in eine Welt zwischen Erhabenheit und Absurdität zu führen – und das klassische Memento Mori mit Gegenwartsbezug neu zu interpretieren.
Seine Werke bestechen durch opulente Kostüme und feinsinnige Regie, die dem kunsthistorischen Kanon eine neue, spielerische Dimension verleihen. Fischnaller spielt mit Erwartungshaltungen und fordert unser kollektives Bildgedächtnis heraus – immer mit einem Augenzwinkern, immer auf der Suche nach neuen Perspektiven auf das scheinbar Bekannte.
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